Heilig

Heilig

Ballet von Gonzalo Galguera am Opernhaus Magdeburg

Musik von Alessandro Marcello, Franz Schubert, Franz Liszt, Giovanni Battista Pergolesi und Giacinto Scelsi

Sie sind als Märtyrer gestorben, haben um Erkenntnis gerungen, haben gegen Armut und Unterdrückung gekämpft, ein Leben in Askese und Kontemplation geführt oder die mystische Vereinigung mit dem Göttlichen erlebt: Auf zumeist steinigen und verschlungenen Lebenswegen fanden Menschen in der Geschichte des Christentums die Begegnung mit ihrem Gott und wurden so zu »Zeugen des Glaubens«, zu Menschen, die aufgrund eines besonderen Schicksals, außergewöhnlicher Taten, oder göttlicher Offenbarungserlebnisse als Heilige verehrt werden. Zugleich begegnen wir jedoch – vor dem Hintergrund unserer säkularisierten Welt – zahlreichen Heiligen zunächst mit einer gewissen Irritation, wenn die Suche nach Gott sie weitab von der Normalität geführt hat und sie in Extrembereiche an den Grenzen menschlicher Existenz vorgestoßen sind. Sei es durch bedingungslose Selbstaufgabe, jahrelange Meditation, härteste Askese oder im ekstatischen Ausnahmezustand.

Das widersprüchliche und zugleich faszinierende Phänomen des Heiligen steht im Mittelpunkt von Gonzalo Galgueras Ballettabend »Heilig!«. Dieser bringt in der Tradition eines großen Welttheaters das Ballett zusammen mit Solisten und Chor des Theaters Magdeburg auf die Bühne, um – begleitet von der Magdeburgischen Philharmonie – Fragen zu formulieren wie: Wann wird ein Mensch zum Heiligen? Was treibt ihn an? Was sind seine Ziele und Sehnsüchte? Aber auch: Warum wird jemand von seinen Mitmenschen als Heiliger verehrt?

Date:
Premiere:
24.10.2009
Choreografie:
Gonzalo Galguera
Musikalische Leitung:
Michael Lloyd
Bühne:
Juan León
Kostüme:
Julia Danilenko
Dramaturgie:
Sebastian Hanusa